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Wie wichtig ist das Angelwetter für den Fangerfolg?

 Wie wichtig ist das Angelwetter für den Fangerfolg?

Zahlreiche Mythen ranken sich um das richtige Angelwetter. An wissenschaftlichen Studien zum Thema mangelt es.
In jedem Fall ist das Wetter nur eine Komponente des Fangerfolges. Eine wesentliche Rolle spielen unter anderem auch der vorhandene Fischbestand, die Erfahrung des Anglers und die verwendeten Köder. Aber einen Zusammenhang mit Dämmerung oder Gewitter wird sicherlich jeder erfahrene Angler bestätigen.

Was wirkt sich auf den Fangerfolg aus?

Grundsätzlich kommt es darauf an, dass die Fische aktiv, fresslustig und kräftig genug sind, um sich den Köder zu schnappen. Das ist der Fall, wenn sie gesund sind und optimale Lebensbedingungen herrschen. Diese unterscheiden sich je nach Fischart. Jeder Zielfisch hat andere Ansprüche an Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Temperatur des Wassers. Freilich ändern sich genau diese Parameter mit dem Wetter.
Die Angelausrüstung hat übrigens den geringsten Einfluss auf den Fangerfolg, wie jeder Angler weiß. Natürlich macht es trotzdem mehr Spaß, mit einer modernen, komfortablen Ausrüstung zu angeln.

Bei welchem Wetter beißen besonders viele Fische?

Die meisten Angler beziehen in der Dämmerung ihren Platz am Wasser. Regen und bewölkter Himmel scheinen sich positiv auf die Fangquote auszuwirken. Manche halten sich an den Mond, bei Vollmond und Neumond soll man besonders erfolgreich angeln, dazwischen lohne es sich nicht. Bei Westwind sollen die Fische beißfreudiger sein als bei Ostwind. Bei gleichbleibendem oder steigendem Luftdruck sind die Fische angeblich fresslustiger als bei fallendem. Was ist dran an diesen Mythen?

Die Lichtverhältnisse

Viele Angler schwören auf die Dämmerung, insbesondere die Morgendämmerung. Und der Erfolg gibt ihnen recht. Die Erklärung liegt vermutlich in den schwachen Lichtverhältnissen, die ebenso bei starker Bewölkung vorhanden sind. Sogenannte Augenfische, die ihre Beute vor allem visuell erkennen, können im Dämmerlicht die Ködervorrichtung schlechter sehen und fallen eher auf die vermeintliche Beute herein. Ist es dagegen zu dunkel, erkennen Augenfische, wie etwa der Hecht, den Köder gar nicht mehr. Mit einem Biss ist also nicht mehr zu rechnen.
Die Lichtverhältnisse ändern sich auch bei Regen oder Wind. Das Wasser wird dadurch trübe, was die Bissrate erhöhen kann. Ist es zu trübe, beißen eher keine Augenfische mehr.

Der Sauerstoffgehalt

Durch Regen und Wind wird das Wasser bewegt und Sauerstoff eingetragen. Die Fische schätzen das und sind aktiver und fresslustiger. Auch wenn nicht alle Fische den gleichen Anspruch an den Sauerstoffgehalt des Wassers haben, fühlen sich die meisten bei Regen oder Wind wohler und fallen leichter dem Köder zum Opfer. Zusätzlich profitiert der Angler von der leichten Wassertrübung.

Der Luftdruck

Die Erfahrung vieler passionierter Angler spricht für Auswirkungen bestimmter Luftdrücke auf den Fangerfolg. In Studien konnte dieser Einfluss bislang nicht belegt werden. Der auf die Tiere wirkende Wasserdruck ändert sich stärker durch den Aufenthalt in verschiedenen Wassertiefen, als der Luftdruck durch Wetteränderung. Trotzdem könnte ein Zusammenhang plausibel sein, da sich mit dem Luftdruck eben in der Regel auch das Wetter ändert. Möglicherweise können Fische Luftdruckänderungen wahrnehmen und reagieren auf den erwarteten Wetterwechsel mit Fresslust oder -unlust.

Der Mond

Der Mond hat Einfluss auf das Magnetfeld der Erde und die Schwerkraft und somit auf die Gezeiten. Fische werden zum Beispiel in ihrem Laichverhalten vom Mond gesteuert. Die überlieferte Beißfreudigkeit bei Voll- und Neumond lässt sich durchaus durch Studien untermauern. Zudem war der jeweils höchste und der davon am weitesten entfernte Stand des Mondes mit häufigeren Bissen verknüpft.

Das Gewitter

Hier kommen mehrere der oben genannten Umstände zusammen: die Abnahme der Sicht durch Wind und Regen und der Eintrag von Sauerstoff durch beide. Erfahrene Angler nutzen die Zeit vor einem Gewitter, in der die Fische außerordentlich beißfreudig sind. Nach einem Gewitter dagegen kann man getrost nach Hause gehen, denn die Fangchancen sinken drastisch. Selbstverständlich ist auch nicht anzuraten, während des Gewitters am oder auf dem Gewässer zu bleiben. Um sich nicht in Gefahr zu bringen, suchen Sie bitte rechtzeitig Schutz!

Fazit - das Angelwetter spielt eine Rolle

Es gibt mehrere Faktoren, die Ihren Fangerfolg beeinflussen. Es lohnt sich, auch das Angelwetter im Auge zu behalten. Viel Erfolg mit den obigen Tipps in Ihrem nächsten Angelurlaub!

Quelle: angelmagazin.de (https://angelmagazin.de/)