Simon Schöfl
Wie war der August? Eine Bilanz
Der letzte meteorologische Sommermonat in diesem Jahr ging zu Ende. Wie verlief der Wettermonat? Gab es Rekorde?
Bundesweit zeigte sich der Monat sehr unterschiedlich. Während man am Alpenrand und in einigen Mittelgebirgsregionen mit starken Gewittern und Dauerregen zu tun hatte, sah es an Teilen des Niederrheins, Rheinhessens und im Osten oft anders aus: Hier kam mit 15 bis 30 Litern nur sehr wenig Regen zusammen. Die regional schon extreme Dürre geht daher ungebremst weiter.
Eine Sache ist aber überall sicher: Der August 2020 verlief überdurchschnittlich warm. Das war vor allem der Hitzewelle in der ersten Monatshälfte geschuldet. Dazu war es in diesem Sommer praktisch die einzige Hitzewelle, die uns mehrere Tage lang im Griff hatte. Dabei wurde die höchste Temperatur dieses Sommers gemessen: 38,6°C in Trier. Tropennächte waren ebenfalls ein Thema. In den Niederungen im Westen, am Rhein und in Berlin sank das Thermometer an bis zu 8 Tagen nicht unter 20 Grad. Die höchsten Durchschnittstemperaturen wurden mit 22 bis 23 Grad üblicherweise entlang des Oberrheins bzw. im Rhein-Main Gebiet erreicht. Das entspricht etwa einem durchschnittlichen Hochsommer in Norditalien, beispielsweise am Gardasee oder in Mailand. Insgesamt betrug das Monatsmittel 19,9° Grad und wich damit 3,4 Grad von dem Mittel aus 1961-1990 ab.
Besonders außergewöhnlich verlief die Hitzewelle allerdings im Norden des Landes, besonders was die Länge anging. Hamburg verzeichnete 11 Hitzetage– so viele wie noch nie dort im August. Auch viele Wetterstationen in direkter Küstennähe knackten an einigen Tagen die 30 Grad-Marke.
Die letzte Augustwoche zeigte sich dann deutlich kühler. Mit Sturmtief "Kristen" erreichte uns dann am 26. August der erste „Herbst"- Sturm in dieser Jahreshälfte. Kurz darauf brachte das Tief Marlis dem Süden und einigen Mittelgebirgen erneut teils ergiebigen Dauerregen. Spitzenreiter ist Aschau am Alpenrand mit 324 mm. Die ohnehin schon trockenen Regionen bekamen aber kaum was ab.