Johannes Graf
Wetter an Weihnachten?
In diesem Artikel wird die aktuelle Berechnung des amerikanischen Wettermodells GFS (Global Forecast System) verwendet, um eine Mittelfristvorhersage zu erstellen. Welche Wetterlage steht uns an Weihnachten bevor? Wird es wie so oft mild?
Viermal am Tag berechnet das amerikanische Wettermodell GFS verschiedene meteorologische Parameter (Temperatur, Niederschlag, Wind, Luftdruck etc…) bis zu 384 Stunden (16 Tage) im Voraus. Das amerikanische Vorhersagemodell GFS besitzt 30 Modellberechnungen (=Modellläufe), einen Kontrolllauf und einen Hauptlauf, welche mit gegebenen Anfangsbedingen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten den Zustand in der Zukunft berechnen. Der Hauptlauf besitzt die meisten Daten, das heißt das Raster der Messungen ist kleiner als das, der anderen Modellberechnungen. Der Kontrolllauf besitzt die gleichen Anfangsbedingen wie der Hauptlauf, rechnet aber mit dem größeren Raster, wie die 30 anderen Modellläufe. Zusätzlich gibt es ein Mittelwert dieser 32 Berechnungen, welches als 'Das Mittel aller Modellberechnungen' bezeichnet wird.
Nach den derzeitigen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells sind sich die einzelnen Modellberechnungen bis zum 20. Dezember in ihrer Entwicklung ungefähr einig. Danach beginnen die Unsicherheiten und die Schere von warmen und kalten Varianten wird immer größer. Das Mittel aller Modellberechnungen berechnet für den 24. Dezember auf dem Atlantik und über Skandinavien eine Tendenz zu tiefem Luftdruck. Über Südosteuropa besteht eine minimale Tendenz zu hohem Luftdruck. Diese Wetterlage ist für Winterfreunde etwas ungünstig, da Deutschland unter dem Einfluss einer südwestlichen Anströmung wäre, welche in Verbindung mit milden Temperaturen steht. Auf der anderen Seite gibt es die Berechnung des Hauptlaufs, welcher zum 24. Dezember ebenfalls zu tiefem Luftdruck über Ostskandinavien tendiert. Das Atlantiktief besteht auch, allerdings liegt dieses deutlich weiter westlich. So kann sich zwischen diese beiden Tiefs ein Hoch dazwischen quetschen, welches folglich über Island liegen würde. Mit der Druckkonstellation eines Islandhochs und eines Ostskandinavientiefs gelangt Deutschland in eine nördliche Anströmung. In der Folge liegen die Temperaturen in ganz Deutschland im Dauerfrostbereich. Jeglicher Niederschlag würde in Form von Schnee fallen, wodurch weiße Weihnachten gesichert wären. Das „aber" an dieser Berechnung ist, dass der Hauptlauf einer der kältesten Ausreißer ist. Nur wenige Modellberechnungen stützen diese kalte Variante. Der Kontrolllauf stütz die milde Variante mit der südwestlichen Anströmung.