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Was ist die regenreichste Region Deutschlands?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was die regenreichste Region Deutschlands ist? Wo sollte man wirklich nicht hinziehen, wenn man eher zu den Sonnenanbetern zählt? Ist es das Ruhrgebiet oder vielleicht doch eher das Erzgebirge? Schauen wir uns einmal an, was die Messstationen uns verraten…

Gleich zu Beginn muss gesagt werden, dass die Frage leider nicht sehr einfach zu beantworten ist. Es gibt nämlich viele verschiedene Methoden, den Niederschlag auszudrücken. Man kann ihn in Litern pro 24 Stunden angeben und sich somit die Orte betrachten, in denen es am intensivsten regnet. Oder man könnte die Anzahl der Regentage betrachten. Im Folgenden wollen wir uns aber einfach die Gesamtmenge des Niederschlages betrachten. Also wie viel Liter Wasser in einem Jahr pro Quadratmeter gemessen wurden.

Grundsätzlich zeichnet sich schnell ein West-Ost-Gefälle ab. Im Westen und Süden regnet es generell mehr, als in den östlichen Bundesländern, in welchen das Wetter bereits kontinentaler geprägt ist, als im Westen, in welchem noch eher maritimes Wetter mit feuchterer Luft und geringeren Temperaturschwankungen vorliegt. Zudem gibt es eine klare Höhenabhängigkeit der Niederschläge. An den (Mittel-)Gebirgen regnet es mehr, als im Flachland.

Dies wird auch noch einmal deutlich, wenn man sich die gesamt-Niederschlagsmengen des Jahres 2020 betrachtet. Den Rekord mit über 2000 l/m2 hält die Station „Obere Firstalm". Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt diese Messstation in den Alpen. Tatsächlich liegen 9 der ersten 10 Stationen in den Alpen. Die eine Station, die abseits der Alpen liegt, befindet sich dabei auf Platz 3 im nördlichen Schwarzwald. Von den 10 trockensten Stationen lagen 8 Stück in den östlichen Bundesländern und dabei hauptsächlich in Brandenburg. Eine Station lag auf der Wind-abgewandten Seite des Rothaargebirges in Nordhessen und eine Station im Rhein-Main-Gebiet. Den Rekord hielt im Jahre 2020 jedoch die Station „Grünow" im Süden von Mecklenburg-Vorpommern mit lediglich 360 l/m2.

Natürlich bringt es nur wenig, ein einziges Jahr zu betrachten, da die Jahre wettermäßig immer leicht unterschiedlich ausfallen. Betrachtet man nun zusätzlich auch noch die gesamt-Niederschlagsmengen des Jahres 2000, so liegen erneut die ersten 10 Stationen mit der größten Niederschlagssumme in den Alpen (8 Stück) und im Schwarzwald (2 Stück). Die 10 Stationen mit der geringsten Niederschlagsmenge lagen wiederum allesamt in Sachsen-Anhalt (6) und Brandenburg (4).

Folglich sind die Alpen und der Schwarzwald die, rein nach Niederschlagsmenge, regenreichste Region Deutschlands. Natürlich zählt in den Alpen und in den höheren Lagen des Schwarzwaldes aber auch noch der Schnee als „Regen". Wenn man es eher trocken mag, kommt man hingegen im Osten Deutschlands, in Brandenburg oder Niedersachsen, voll auf seine Kosten.