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Vorgezogene Eisheilige: Spätfröste gefährden Obstbaumblüte

Üblicherweise stehen die Eisheiligen in der zweiten Maidekade auf dem Plan, doch diesmal sind sie etwas früher dran. Sie gehören zu den Singularitäten. Von der Nacht auf Sonntag bis zur Nacht auf Mittwoch ist mit Nachtfrösten zu rechnen, Schäden an Kulturpflanzen drohen.

Die Eisheiligen gehörten einst zu den Bauernregeln, auf die man sich zu rund 70% verlassen konnte. In sieben von zehn Fällen sorgten Kaltlufteinbrüche aus Norden in dieser Zeit für Nachtfröste und damit für die Gefahr von Frostschäden an Pflanzen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Singularitäten, also regelhaft auftretenden charakteristischen Witterungstypen.

Doch mittlerweile zeigen die Eisheiligen immer öfter Ausfallerscheinungen. Frostige Nächte im Mai gab es zuletzt am 14. Mai 2012 in der Südosthälfte und vor allem am 4. Mai 2011 mit Ausnahme der Küstenregion und des Nordostens. An jenem 4. Mai 2011 wurden im Flachland Tiefstwerte bis -4 Grad gemessen, am Erdboden bis -7 Grad. Entsprechende Schäden an Kulturpflanzen wie blühenden Obstbäumen waren die Folge. Im Jahr 2019 werden nun aber die Eisheiligen mal wieder auf den Plan gerufen, wenn auch etwas verfrüht.

Offiziell beginnen die Eisheiligen am Samstag, den 11. Mai 2019 mit Mamertus im Norden Deutschlands und enden am Mittwoch, den 15. Mai 2019 mit der Kalten Sophie im Süden unseres Landes. Dazwischen liegen Pankratius, Servatius und Bonifatius, die für das gesamte Land gelten. Die Namen gehen auf frühchristliche Heilige und Märtyrer zurück.

Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 hatte sich jedoch der Termin der Eisheiligen um 13 Tage nach vorne verschoben. Die Eisheiligen fallen also eigentlich auf die Zeit zwischen dem 24. Mai und 28. Mai. Klimastatistisch gesehen häufen sich in diesem Zeitraum Kälteeinbrüche aus nördlichen Richtungen tatsächlich zwischen dem 21. Mai und 23. Mai, so wetter.net. Bleibt zu hoffen, dass uns ab Wochenmitte dann weitere Nachtfröste in diesem Monat erspart bleiben.