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USA erkunden: Wann ist wo die beste Reisezeit?

Eine Reise ins „Land der unbegrenzten Möglichkeiten" steht bei vielen Menschen auf der Wunschliste. Sie erfordert jedoch eine gute Organisation, damit An- und Rückreise reibungslos klappen und die Zeit vor Ort bestmöglich ausgenutzt werden kann. Zu sehen gibt es in den 50 Bundesstaaten schließlich viel, doch nicht überall herrscht immer die optimale Reisezeit. Wer die USA in all ihren Facetten erleben möchte, sollte daher genauestens planen, wann die Reise stattfinden soll und wohin.

Es handelt sich also um ein optimales Reiseziel für eine Rundreise, beispielsweise als „Roadtrip" mit dem Camper, um möglichst viel zu sehen. Wer dafür nicht jedoch ausreichend Zeit mitbringt, entscheidet sich besser für nur eine Region. Erneut stellt sich dann die Frage, welche Destination zur jeweiligen Reisezeit die beste Wahl ist. Hier daher ein Überblick als kleine Hilfestellung für die Organisation der (nächsten) Reise in die Vereinigten Staaten.

Ein Land – sechs unterschiedliche Klimazonen

Dass es in dem nordamerikanischen Land nicht die eine, optimale Reisezeit gibt, liegt schlichtweg an seiner unglaublichen Größe von 9.834.000 Quadratkilometern. Damit erstrecken sich die USA über eine riesige Fläche, vor allem in Ost-West-Ausdehnung, und durchlaufen entsprechend auch verschiedene Klimazonen. Hinzu kommen große Unterschiede bei den Landschaften, denn von Küsten über Wüste bis hin zu Hochgebirge ist in den Vereinigten Staaten quasi alles zu finden – bis hin zu ewigem Eis in Alaska. Offiziell werden die USA daher in sechs verschiedene Klimazonen unterteilt; darin sind Alaska, Hawaii und einige Randgebiete aber noch nicht einmal inbegriffen. Schon diese sechs Klimazonen sind jedoch grundverschieden und wirken sich daher auf die Reisezeiten für die jeweiligen Gebiete aus. Gemeinhin wird unterschieden zwischen:

  1. Mittlerer Westen
  2. Mittlerer und Süd-Pazifik
  3. Nordosten
  4. Nordwest-Pazifik
  5. Südosten
  6. Südwesten

Je nach Region ist das Klima in diesen Zonen entweder mediterran, kontinental, alpin, subtropisch oder tropisch. Es macht also landschaftlich und klimatisch durchaus einen großen Unterschied, wann Reisende in die USA kommen und welche Destinationen sie besuchen. Es lohnt sich daher ein genauerer Blick auf die Klimazonen, ihre touristischen Highlights und die jeweils beste Reisezeit…

Beste Reisezeit im Mittleren Westen

Welche Bundesstaaten im Detail zum Mittleren Westen gehören, diesbezüglich unterscheiden sich die Definitionen. In klimatischer Hinsicht erstreckt er sich aber grob über die Bundesstaaten von North Dakota bis Michigan im Norden sowie von Kansas bis Ohio im Süden. Hier, unweit der kanadischen Grenze, warten weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie der Mount Rushmore, Naturspektakel wie die die Sleeping Bear Dunes und lebendige Städte wie Chicago. Zudem sorgt das kontinentale Klima für optimale Reisebedingungen zu fast jeder Jahreszeit.

Wer in den Mittleren Westen kommt, darf jedoch nicht mit heißen Sommern und einer ganzjährigen Sonnengarantie rechnen. Da er sich eher in den nördlichen Breitengraden des Landes befindet, gilt er als vergleichsweise kalt. Stark schwankende Temperaturen und regelmäßige Regenfälle sind hier normal. Im Winter sind Minusgrade eher die Regel als die Ausnahme und oft präsentieren sich die Landschaften schneebedeckt. Im Frühjahr wird es zwar wärmer, aber auch regnerischer, wohingegen der Sommer als angenehm warm, aber nicht zu warm gilt. Diese beste Reisezeit schwankt daher abhängig von den geplanten Aktivitäten: Wer die Landschaften erkunden möchte, beispielsweise beim Wandern, sollte im Frühjahr oder Frühsommer kommen. Für einen Städtetrip eignet sich der Sommer ebenfalls gut und wer mit Kälte zurechtkommt, erlebt den Mittleren Westen im Winter von einer ganz anderen, aber ebenso lohnenswerten Seite.

Beste Reisezeit im Mittleren und Süd-Pazifik

Die Westküste gehört zu den wohl beliebtesten Reisezielen in den Vereinigten Staaten. Selbiges gilt für die Rocky Mountains, die zu aufregenden Abenteuern in alpinem Gelände einladen. Hier, in der Klimazone Mittlerer und Süd-Pazifik, warten von Hollywood bis zur Golden Gate Bridge und von den Twin Falls bis zum Zion Nationalpark zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die sich USA-Reisende nicht entgehen lassen sollten. Anders als oftmals vermutet, ist es hier jedoch nicht ganzjährig heiß. Zwar sind die Sommer trocken und warm, doch vor allem im Norden kann im Winter durchaus auch Schnee fallen. Vor allem Utah und Colorado sind deshalb zugleich bekannte Destinationen für Wintersportler. In den Rocky Mountains finden sich hingegen in den Frühlings- und Herbstmonaten optimale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten.

Achtung: Im Sommer können sich in dieser Klimazone Tornados bilden, weshalb es wichtig ist, vor und während der Reise den Wetterbericht im Blick zu behalten. 

Beste Reisezeit im Nordosten

Auch im Nordosten der USA mangelt es nicht an Sehenswürdigkeiten: Washington D.C., New York, Vermont…die Liste an beeindruckenden Städten sowie Landschaften ist lang. Die nördliche Lage direkt am Atlantik sorgt im Nordosten aber für ein eher raues Klima. Die Winter sind kalt und schneereich. Dennoch gilt die Weihnachtszeit in einigen Destinationen wie New York City als die wohl beste Reisezeit, denn dann zeigen sich viele Städte zwischen weißem Schnee und bunten Lichtern von ihrer schönsten Seite. Wer hingegen die Landschaften erkunden möchte, die in diesen Regionen vor allem durch weitläufige Wälder gekennzeichnet sind, kommt am besten im Herbst, wenn diese in vielerlei Farben erstrahlen. Und auch die wärmeren Sommer sind perfekt geeignet, um den Nordosten in all seinen Facetten zu erkunden.

Beste Reisezeit im Nordwest-Pazifik

Auf der anderen Seite des Landes, an der nördlichen Pazifik-Küste, präsentiert sich das Klima ebenfalls kühl und regenreich. Hier, rund um die Bundesstaaten Oregon und Washington, muss daher ganzjährig mit Niederschlag gerechnet werden. Die Winter werden von Reisenden zudem oft gemieden, weil das Klima eher feucht und sehr kalt ist. Die Sommer eignen sich hingegen gerade deshalb, weil sie nicht allzu heiß werden, hervorragend zur Erkundung der wunderschönen Landschaften wie den weitläufigen Strände mit unzähligen Seehunden, den großzügigen Nationalparks, den glasklaren Kraterseen, den beeindruckenden Wasserfälle und den pulsierenden Städten wie Seattle.

Beste Reisezeit im Südosten

Ein echtes Kontrastprogramm dazu ist der US-amerikanische Südosten. Dieser umfasst die Bundesstaaten Florida, Alabama, Georgia, Kentucky, aber auch Teile von Louisiana sowie Arkansas. Sie sind bekannt für ihr gemäßigtes Klima, das alle Jahreszeiten angenehm und zu einer guten Reisezeit macht. Dennoch ist im Winter vereinzelt mit Schnee oder Eis zu rechnen, je nach Region und Höhenlage. Insgesamt sind aber auch die kalten Jahreszeiten eher mild und somit gut für Unternehmungen in der Natur geeignet. Wer hingegen einen klassischen Badeurlaub anstrebt, sollte im Sommer in den Südosten kommen. Für klassisches Sightseeing oder Outdoor-Aktivitäten werden hingegen das Frühjahr und der Herbst empfohlen, wenn die Temperaturen gemäßigter sind – sowie abseits der Hurrikane-Saison im August und September.

Auch der Südosten präsentiert sich dementsprechend als abwechslungsreiches Reiseziel. Zu den bekanntesten und beliebtesten „Must-sees" in dieser Klimazone gehören zum Beispiel die Blue Ridge Mountains, die Musikstädte Memphis und Nashville, der Great Smoky Mountains Nationalpark oder einfach die palmengesäumten Strände von Florida.

Beste Reisezeit im Südwesten

Etwas weiter westlich, rund um Arizona sowie New Mexico, befindet sich mit dem Südwesten eine andere Klimazone, zu der oftmals auch Nevada, Utah und Teile von Kalifornien gezählt werden. Erneut gibt es also keine exakten Abgrenzungen der Klimazonen, jedoch wird zum Südwesten prinzipiell die heißeste Region der USA gezählt. Viele Sehenswürdigkeiten wie die „Stadt der Sünde" Las Vegas, die sich mittlerweile zur „City of Entertainment" entwickelt hat, befinden sich also tatsächlich inmitten einer Wüste. Dennoch lohnt sich die Reise – und das nicht nur, um in den Casinos sein Glück zu versuchen. Auch einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der USA, besser noch der ganzen Welt, befinden sich im Südwesten, darunter der Grand Canyon und der Yosemite Nationalpark. Wer in diese Klimazone reisen möchte, wählt am besten das Frühjahr oder den Herbst bei moderateren Temperaturen sowie gemäßigteren Wetterverhältnissen. Vor allem im Sommer wird es hier nämlich extrem heiß und auch Gewitter oder Tornados sind dann keine Seltenheit.

Zusammenfassung

Gerade, weil die USA ein so großes Land mit verschiedensten Klimazonen ist, erfordert eine Reise etwas Planung vorab, um die jeweiligen Destinationen unter besten Bedingungen zu besuchen. Doch diese Größe bringt auch den Vorteil mit sich, dass immer irgendwo gerade die optimale Reisezeit herrscht und der Trip ins „Land der unbegrenzten Möglichkeiten" somit zu jeder Jahreszeit empfehlenswert ist.