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Schwüle Zeiten
Bei Lufttemperaturen von meist 23 bis 33 Grad wird es schon ab der zweiten Tageshälfte des Sonntags zusehends schwül, erst recht aber ab Montagnachmittag. Was bedeutet das, was hat das für Folgen? Diesen Fragen geht wetter.net nach.
Immer wieder hört man den Begriff schwül in den Medien, doch was ist das eigentlich? Ein Maß für die Feuchte der Luft ist der Taupunkt, er ist im Gegensatz zur relativen Feuchte unabhängig von der Lufttemperatur.
Taupunktstemperaturen liegen in der Regel unter den Lufttemperaturen und geben an, bei welcher Temperatur die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Dann bilden sich Nebel oder Wolken.
Generell gilt: je wärmer Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf kann sie aufnehmen. Der Grenzwert für das Schwüleempfinden liegt bei rund 13,5 g Wasser pro Kubikmeter Luft. Dies entspricht einem Wert für den Taupunkt von rund 16 Grad. Für eine Lufttemperatur von 20 Grad geht dies mit einer relativen Luftfeuchte von 78% einher, bei 25 Grad empfindet man die Luft oberhalb einer relativen Feuchte von 60% als schwül, bei 30 Grad sind es mehr als 45%, die unangenehm wirken, bei 35 Grad reichen hierfür schon 35% aus.
Äußere Anzeichen von Schwüle sind zuweilen diesige Luft mit eher niedrigen Sichtweiten, Bodennebel nach Schauern sowie sehr langsam abtrocknende befestige Wege und Straßen. Am eigenen Körper bekommen die meisten Menschen schwüle Luft dadurch zu spüren, dass sie schon bei geringer körperlicher Anstrengung mitunter ins Schwitzen geraten. Das macht sich dann auf der Haut und an der Kleidung bemerkbar, denn der Schweiß kann wegen der hohen absoluten Feuchte nicht umgehend verdunsten. Die Kleidung klebt förmlich am Körper. Im Gegensatz dazu kann der Schweiß bei trockener Luft postwendend verdunsten, so dass Kleidung und Haut nicht oder nur wenig nass werden, und wir die Transpiration über die Haut gar nicht direkt spüren.
Schwül ist die Luft ab Sonntagnachmittag nach derzeitigen Berechnungen bis zum Mittwoch in weiten Landesteilen, am Donnerstag noch im Osten. Die Taupunkte klettern dabei ab Montagnachmittag auf Werte bis 21 Grad bei 26 bis 33 Grad Lufttemperatur. Somit liegt die relative Feuchte trotz der hohen Temperaturen noch oberhalb der 50%-Marke. Die Kreislaufbelastung steigt dadurch enorm. Bei manchen Menschen läuft dann der Schweiß schon vom Nichtstun, und der Kreislauf kann uns einen Streich spielen. Schonung ist also bei entsprechend empfindlichen Menschen angesagt.
Bleibt zu hoffen, dass sich der Trend bewahrheitet und zum nächsten Wochenende der schwülheiße Spuk wieder vorbei ist. Dann heißt es kräftig Durchlüften, so das Team von wetter.net!