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Männliche Hochs und weibliche Tiefs
Auf ein Neues kann man nicht nur zum kalendarischen Neustart sagen, sondern auch beim Blick auf die Wetterkarte. Im jetzt begonnenen Jahr 2016 tragen nämlich alle Hochdruckgebiete in Mitteleuropa männliche und Tiefdruckgebiete weibliche Namen.Den Start werden Hoch Alf und Tief Anneliese machen, doch bis morgen tauchen sie noch nicht auf der Wetterkarte auf. Der Grund: Keine neuen Hoch- oder Tiefdruckgebiete zeichnen sich ab. So haben weiterhin Hoch Christine über Finnland sowie die Tiefs Gerd über Großbritannien, Tief Eckhard bei Grönland und Tief Helmut über dem Atlantik das Sagen.
Bereits seit 1954 vergibt das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin (FU) die Namen für all jene Druckgebilde, die das Wetter im mitteleuropäischen Raum maßgeblich bestimmen. Mehrere alphabetische Durchläufe deckten die hohe Anzahl Zunächst trugen allerdings alle Hochdruckgebiete immer männliche, alle Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen. 1998 kamen verstärkt Diskussionen über die Namensvergabe auf, weil einige Frauen sich diskriminiert fühlten. Schließlich wird mit tiefen Luftdruck auch oftmals schlechtes Wetter verbunden. So einigte man sich darauf, einen jährlichen Namenswechsel einzuführen. In diesem Jahr sind nun wieder die Männer für Hochdruckwetter zuständig, während Tiefdruckgebiete weibliche Namen bekommen.
Im Jahr 2015 gab es übrigens 138 benamte männliche Tiefs und 55 weibliche Hochs. Auf welche Summe 2016 kommen wird, kann noch nicht gesagt werden. Das hängt beispielsweise auch davon ab, wie stark die Hochs werden und wie lange sie sich halten. Es bleibt in jedem Fall spannend, was 2016 wettertechnisch so mit sich bringt.