Wir Menschen schützen uns mit Kleidung vor Kälte und mit der Suche nach einem Plätzchen im Schatten vor Hitze. Unsere elektronischen Geräte sind Temperaturschwankungen aber oft gnadenlos ausgesetzt. Zuhause können Klimaanlage und Ventilator noch etwas Abhilfe schaffen, wenn das Elektrogerät mit herauskommt, wird es aber schon schwieriger. Wir verraten, welche Schäden durch zu viel Hitze und Kälte möglich sind und welche Geräte besonders betroffen sind.
Die E-Zigarette bei Wind und Wetter – welche Schäden drohen?
Immer mehr Raucher ersetzen die Tabakzigarette durch die E-Zigarette. Wer dampft, hat sein Gerät immer dabei, in der Sonne, in der Kälte und auch bei Regen und Schnee. Genau hier lauern Probleme, denn die sensiblen Geräte samt Liquid reagieren empfindlich auf äußere Einflüsse.
Generell ist Hitze für Akkus ein Problem und das gilt auch für die kleinen Lithium-Ionen-Akkus in E-Zigaretten. Steigt die Temperatur durch direkte Sonneneinstrahlung über 50 Grad, kann es zu chemischen Reaktionen und im schlimmsten Fall zu einer Explosion kommen. Daher gilt im Sommer: E-Zigaretten brauchen genauso einen Schattenplatz wie Menschen.
Tabu ist die E-Zigarette im Auto, zumindest wenn sie hier liegen bleibt. Selbst wenn das Fahrzeug nicht in der Sonne steht, erhitzt sich der Innenraum schnell und schadet dann dem Akku.
Kälte ist nicht weniger problematisch für den Akku, aber weniger gefährlich. Wenn es zu kalt ist, verliert der Akku an Leistungsfähigkeit. Es kann also passieren, dass die Batterieladung nicht mehr ihre volle Kapazität erreicht und ein früher Akkuwechsel nötig ist. Einweg-E-Zigaretten verlieren früher an Power, die maximale Puffmenge kann dann womöglich nicht mehr erreicht werden.
So verhält sich Liquid bei Wärme- und Kälteeinfluss
Nicht nur für die Hardware sind Temperaturen ein Problem, sondern auch für das Liquid. Wenn es sehr kalt wird, werden auch qualitativ hochwertige Flüssigkeiten wie das beliebte Elfbar Liquid zähflüssiger und die Aromen verflüchtigen sich. Dampfen ist dann zwar immer noch möglich, allerdings droht schneller die Gefahr eines sogenannten „Dry Hits". Die Watte saugt sich nicht mehr vollständig mit Liquid voll und anstelle von aromatischem Dampf entsteht der Geschmack von verbrannter Watte.
Ist im Liquid Nikotin enthalten, baut sich der Stoff durch extreme Hitze schneller ab. Gleichzeitig wird das Liquid flüssiger und der Verdampfer neigt zum Auslaufen. In extremen Situationen flocken die Inhaltsstoffe sogar auf. Das passiert aber nur dann, wenn die Vape wirklich bei extremen Temperaturen über mehrere Stunden in der Sonne oder auch in der Kälte liegt.
Die beste Lagerung für Liquids ist Zimmertemperatur. Die kleinen Fläschchen haben also nichts im Handschuhfach des Autos zu tun, sondern gehören in ein separates Case, wo sie für unterwegs immer griffbereit sind.
Handy im Sommer – wann Gefahr für den Akku droht
Ohne Smartphone verlassen Sie nicht das Haus? Da geht es Ihnen wie der größte Teil der Bevölkerung. Im Sommer schießen Sie Fotos, navigieren ins Grüne oder streamen beim Chillen am See Musik. Doch auch hier sind hohe Temperaturen eine echte Belastung für den Akku. Die meisten Smartphones funktionieren zwischen 0 und 35 Grad optimal. Wird es wärmer, erhitzt sich der Akku und entlädt sich dadurch schneller.
Vergessen Sie Ihr Handy in der Sonne, schaltet es sich bei Überhitzung automatisch aus. Diese Schutzfunktion verhindert, dass es zu Schäden am Akku und folglich auch am Gerät kommt. Sie sind dann aber auch nicht mehr erreichbar und verpassen wichtige Anrufe.
Tipp: Nutzen Sie ein Case für Ihr Handy und halten Sie es vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Verhindern Sie, dass das Handy in der Tasche, im Handschuhfach oder auch unter der Decke im Freibad überhitzt und im schlimmsten Fall einen „Sonnenschaden" davon trägt.
Beim Handy ist es nicht nur der Akku, der durch Hitze leiden kann. Auch LCD oder OLED-Displays reagieren empfindlich auf Sonne und Hitze. Es kann im schlimmsten Fall zu Farbveränderungen oder dauerhaften Schäden kommen. Nutzen Sie eine Schutzfolie, löst sie sich bei Hitze schnell ab.
Handy im Winter – überlebt der Akku die Kälte?
Hitze schadet ihrem Akku direkt, Kälte hingegen wirkt auf die Akkulaufzeit. Wenn die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen, entlädt sich der Smartphone-Akku deutlich schneller. Das in den Batterien befindliche Elektrolyt wird zähflüssig, die Stromflussgeschwindigkeit sinkt. Wenn das Telefon also noch 50 % Akkuladung hat, sinkt die plötzlich sehr stark und das Handy geht aus.
Wenn es wieder warm wird, erledigt sich das Problem von alleine. Zu starke Temperaturschwankungen können die Lebensdauer aber bei häufigem Auftreten deutlich verkürzen. Ein bisschen Wärme spendet ein passendes Case. Außerdem macht es Sinn, das Handy in der Jackeninnentasche zu tragen und nicht in der kalten Hosentasche.
Besonders gefährdete Elektronik im Außenbereich
Es sind nicht nur Handys oder E-Zigaretten, die unter Temperaturschwankungen leiden. Viele Geräte, die im Freien genutzt oder aufbewahrt werden, nehmen durch Hitze, Kälte oder auch Feuchtigkeit Schaden. Dazu gehören unter anderem:
●Laptops und Tablets: Starke Hitze kann die Prozessorleistung drosseln, Kälte hingegen hat den gleichen Effekt wie beim Handy.
●Drohnen: Die Fluggeräte verfügenüber besonders kälteempfindliche Akkus und sind bei Minusgraden schneller von Entladung betroffen.
●Outdoor-Kameras: Werden sie direkter Sonneneinstrahlung oder Frost ausgesetzt, schädigt das Bildsensoren oder Akkus.
●Navigationsgeräte: Wenn Sie ein Navi im Auto haben, achten Sie auf einen Schattenstellplatz oder nehmen Sie das Gerät mit.
Jedes Elektrogerät hat eine bestimmte Betriebstemperatur, die nicht überschritten werden darf. Wann immer Sie Elektronik im Außenbereich nutzen, achten Sie daher auf einen effektiven Schutz.
Schutz von Elektrogeräten vor Wind und Wetter
Für eine möglichst lange Haltbarkeit braucht Ihr Elektrogerät Schutz vor Umwelteinflüssen. Es sind schon einfache Maßnahmen, mit denen Sie für Abhilfe sorgen:
●Verhindern Sie direkte Sonneneinstrahlung oder starke Hitze durch geschlossene Räume wie Autos.
●Nutzen Sie Schutzhüllen für E-Zigaretten, Handys und Tablets, die gegen Hitze und Kälte isolieren.
●Lagern Sie Ihre Geräte im Sommer kühl und bewahren Sie sie im Auto immer im Fußraum auf. Dort ist es kühler als auf dem Armaturenbrett.
●Im Winter tragen Sie Ihre Geräte körpernah oder besonders verpackt, um sie vor der Kälte zu schützen.
Tipp: Denken Sie auch an Kondenswasser. Wenn es sehr kalt wird im Auto, bildet sich an den Scheiben Kondenswasser. Liegt nun ein empfindliches Gerät auf der Ablage, kann es mit dem Wasser in Kontakt kommen. Ladebuchsen sind hier besonders sensibel.