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Der reformierte Siebenschläfertag und die nächsten sieben Wochen

Heute ist Siebenschläfertag nach dem Kalender-Update von Papst Gregor, nach dem die gregorianische Kalenderreform benannt ist. Der Siebenschläfertag gehört zu den Lostagen, auf die sich Bauernregeln begründen. Doch was folgt daraus für unser Wetter?

Der Siebenschläfertag gehört zu den so genannten Lostagen. Hierbei schließt die zugehörige Bauernregel aufgrund des Wettercharakters an einem bestimmten Tag auf den Witterungscharakters der kommenden Wochen, der folgenden Jahreszeit, des restlichen Jahres oder auf einen anderen ganz bestimmten Zeitraum in der Zukunft:

Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.

Tatsächlich ergeben sich dabei aber zwei grundlegende Probleme. Zunächst einmal ist es wenig sinnvoll, aus dem Wetter eines einzigen Tages auf das Wetter der nächsten Wochen zu schließen. Vielmehr muss man den Zeitraum um diesen Tag herum als Basis für einen sehr allgemeinen Trend für die Folgewochen heranziehen. Daraus ergibt sich beispielsweise für den Siebenschläfertag ein Zeitraum von rund einer Woche.

Nun werden Sie sich wundern und fragen, wieso der Siebenschläfertag überhaupt noch thematisiert wird, obwohl dieser am 27. Juni auf dem Kalender stand und damit längst vorbei ist. Ursprünglich stammen die Lostage und Bauernregeln aus dem Mittelalter. Vor 1582 galt der Julianische Kalender ausgehend von den römischen Zeiten unter Cäsar und Kaiser Augustus. Über die Jahrhunderte hinweg geriet der Kalender jedoch wegen der ungenauen Behandlung der Schaltjahre ein wenig aus den Fugen.

Papst Gregor XIII. rückte den Kalender gerade. Fortan lagen astronomische und kalendarische Ereignisse wie beispielsweise der Frühlingsbeginn wieder dauerhaft dicht beisammen und drifteten nicht über die Jahrhunderte hinweg auseinander wie dies zuvor der Fall gewesen war. Um die Daten wieder anzugleichen, mussten 10 Tage gestrichen werden. Dadurch müssen heutzutage dem Datum 10 Tage zugeschlagen werden um dem damaligen Datum der Lostags-Bauernregeln gerecht zu werden. Dies gilt auch für alle anderen Lostage. Daraus ergibt sich, dass der eigentliche Siebenschläfertag auf den 7. Juli fällt, also auf den heutigen Sonntag.

Schaut man sich nun die Witterung der letzten Tage und der nächsten Tage an, so ergibt sich ein differenziertes Bild von Hitze und kühlen Witterungsperioden sowie von phasenweise erheblichen Unterschieden zwischen dem kühleren, bewölkteren Norden und dem Rest des Landes, betont das Team von wetter.net.

Scheibt man also diesen Trend als typisch für die nächsten Sommerwochen fort, so können wir vor allem im Süden mit der einen oder anderen Hitzewelle rechnen. Teils erhebliche Temperaturunterschiede zwischen einem kühlen Norden und warmen oder heißen Süden stellen sich wiederholt ein. Die Tendenz zu einem womöglich beträchtlichen Regendefizit bestätigt sich aber weiterhin, wenn man mal von der küstennahen Regionen und dem Gebiet südlich der Donau absieht.