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Aktuelle Glättegefahren

Mit dem wieder winterlicheren Wetter und besonders in den Nächten sehr frostigen Temperaturen ist Straßenglätte zurzeit ein großes Thema. Dabei kann Glätte in mehreren Formen auftreten und ist nicht immer gut sichtbar.

​Heute überquert uns die bereits okkludierte Front von Tief Philine. Wie erwartet fällt dabei zunächst verbreitet Schnee, der von Westen her allmählich in Regen übergeht. Und auch zum Start in die neue Woche bleibt es zeitweilig winterlich. Besonders an den Alpen schneit es länger andauernd, sonst ziehen bei wechselnder Bewölkung Schnee- und Graupelschauer über das Land.

Vor allem in den mittleren und hohen Lagen kann es durch Schnee oder Schneematsch glatt werden. Wird es auf den Straßen weiß, sind die meisten Menschen auf erhöhte Glättegefahr vorbereitet. Doch es gibt noch andere Formen von Glätte, die zum Teil nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.

Den in den Medien häufig benutzen Begriff Blitzeis gibt es in der Meteorologie an sich nicht. Damit ist in der Regel das plötzliche Auftreten von Glatteis gemeint, das meist mit gefrierendem Regen einhergeht. Gefrierender Regen entsteht, wenn Wassertropfen aus einer wärmeren in eine kalte Luftschicht fallen. Kühlt sich der Regen dabei auf unter 0 Grad ab, besteht aber noch weiterhin aus flüssigem Wasser, spricht man von unterkühltem Regen. Trifft dieser auf den Erdboden oder Gegenstände, gefriert er schlagartig und bildet eine gefährliche spiegelglatte Eisschicht.

Andererseits können die Tropfen auch bereits auf dem Weg zum Boden gefrieren, wo sie dann als Eiskörnern ankommen und ebenfalls eine Eisschicht bilden. In diesem Fall spricht man von Eisregen. Die entstehende Eisschicht ist stumpfer und unebener als die des gefrierenden Regens.

Nicht zu verwechseln ist das Glatteis mit der Eisglätte. Eisglätte entsteht, wenn bereits vorhandene Wasseransammlungen, wie Schmelz- oder Regenwasser, auf dem Boden gefrieren. Dafür ist also kein unmittelbarer Niederschlag notwendig, weswegen die Eisglätte für viele Autofahrer unerwartet auftritt. Häufig gibt es Eisglätte, wenn es tagsüber geregnet hat und nachts die Temperaturen am noch nassen Boden den Gefrierpunkt unterschreiten. Dies wird auch als gefrierende Nässe bezeichnet.

Ebenso tückisch ist die Reifglätte. Reif entsteht, wenn sich die Luft durch nächtliche Ausstrahlung, und das am besten bei wolkenlosem Himmel, unter 0 Grad abkühlt. Dann kann sich der Wasserdampf aus der Luft am Erdboden und an Gegenständen absetzen, er gefriert dabei direkt, ohne vorher flüssig zu werden. Auf Brücken und Überführungen tritt Reifglätte bevorzugt auf.

Eis- und Reifglätte könnten vor allem in der Nacht zum Dienstag eine Rolle spielen. Denn dann stellt sich schwacher Hochdruckeinfluss ein. Verbreitet klart es auf und die Temperaturen gehen stark zurück. Vielerorts wird mäßiger Frost, im Süden teils auch strenger Frost mit Werten unter minus 10 Grad erwartet. Gefriert die Restnässe vom Tag kann es streckenweise glatt werden.