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Wüste ist nicht gleich Wüste

Auch heute gibt es wieder ein eher sommerliches Thema: Es geht um Wüsten. Wenn man an Wüsten denkt, kommt einem direkt die Sahara in den Sinn. Man denkt an große Hitze und jede Menge Sand. Tatsächlich machen die Sandwüsten aber nur etwa 20% der gesamten Wüstenfläche der Erde aus. Sogar die Sahara selbst besteht nur zu einem relativ kleinen Teil aus Sand.

Wüsten haben also viele Gesichter, allen Wüsten gemeinsam ist allerdings die fehlende Vegetation. Das kann verschiedene Gründe haben. Einerseits kann es zu kalt für die Pflanzen sein, so zum Beispiel in der Antarktis oder auf Grönland. Diese Gebiete bezeichnet man dann als Eiswüsten. Andererseits brauchen Pflanzen Wasser. Ausbleibender Niederschlag kann ebenfalls zur Gründung von Wüsten führen. Dass es in den Wüsten nicht oder nur so selten regnet liegt an den klimatischen Gegebenheiten.

Die Sahara zum Beispiel ist eine sogenannte subtropische Wüste. Diese Wüsten entstehen durch die Luftzirkulation auf der Erde und umspannen die gesamte Erde in 2 Bändern nördlich und südlich des Äquators. Da am Äquator die Sonneneinstrahlung am größten ist, steigt die Luft hier großflächig auf und regnet sich dabei aus. Die nun sehr trockene Luft breitet sich in großer Höhe vom Äquator aus nach Norden und Süden aus und sinkt im Bereich der Subtropen ab. Warme und trockene Luft trifft dort auf den Boden und verhindert, dass feuchte Meeresluft einströmen und Regen bringen kann. Wüsten wie die Sahara oder die Australischen und Arabischen Wüsten entstehen.

Anders sieht es hingegen bei der Atacama in Chile oder der Namib in Namibia aus. Diese Wüsten liegen direkt neben dem Ozean und trotzdem regnet es nicht. Man spricht hier von kalten Küstenwüsten. In den Ozeanen vor der Küste sorgen hier nämlich kalte Meeresströmungen, welche hier an die Oberfläche kommen, dafür, dass die darüber liegenden Luftmassen abkühlen und weniger Feuchtigkeit aufnehmen können. Über dem Land steht dann zu wenig Feuchtigkeit zur Verfügung, um Wolken oder gar Regen zu bilden.

Auf der Rückseite von hohen Gebirgsketten findet man häufig Regenschattenwüsten. Diese entstehen dadurch, dass die feuchten Luftmassen sich an der Vorderseite des Gebirges abregnen und somit auf der Rückseite trockener sind und wieder absinken, wodurch sie sich zusätzlich erwärmen.

Die Wüsten der USA aber auch die Wüste Gobi bezeichnet man als Binnenwüsten diese befinden sich tief im Inneren von Kontinenten. Die große Entfernung zum Meer sorgt zusätzlich zur Lage hinter Gebirgsketten dazu, dass nur wenig Luftfeuchtigkeit bis hier transportiert wird und es folglich auch nur selten regnet.