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Wie entstehen Gewitter?

Grob gesagt entstehen Gewitter dort, wo eine Luftmasse gezwungen wird aufzusteigen, und es einen hinreichenden Unterschied zwischen Boden- und Höhentemperatur gibt. Dazu muss es eine gewisse Feuchtigkeit geben sowie Partikel, an die sich die Feuchtigkeit am Ende schmiegen kann, um Wolken auszubilden. Luftpartikel können grob auf zwei Arten gezwungen werden aufzusteigen. Zum einen bei einem Kaltfrontdurchgang, oder wenn die Luftmasse auf ein orographisches Hindernis wie einen Berg oder einen höheren Hügel stößt. Es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, die ebenfalls zu Hebungsprozessen beitragen. Beispielsweise die Konvergenz. Also ein Aufeinanderprallen zweier Luftmassen mit entgegengesetzten Strömungsrichtung.

Kaltfrontdurchgang: Wie der Name schon verrät, stößt bei einem Kaltfrontdurchgang kalte Luft auf wärmere Luft. Da kalte Luft schwerer ist als warme Luft, schiebt sich diese kältere Luft unter die warme Luft. Die warme Luft wird also angehoben. 

Orographie: Stößt eine Luftmasse auf einen Berg oder höheren Hügel, muss diese nach oben ausweichen. Die Luft wird hierbei also durch ein feststehendes Hindernis nach oben gezwungen. 

Konvergenz: Bei der Konvergenz strömen zwei Luftmassen auf einander zu. Eine Ostströmung trifft beispielsweise auf eine Westströmung. Da die Luft nicht nach unten ausweichen kann, muss die Luft nach oben. 

Da die Temperatur in einer „normal" geschichteten Atmosphäre mit der Höhe abnimmt, kühlt sich so das angehobene Luftpartikel auf seinen Weg nach oben ab. Nehme man weiter an, dass das Luftpaket mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit angereichert ist, kann das Luftpaket mit sinkender Temperatur auch weniger Feuchtigkeit halten. Ab einer bestimmten Temperatur muss das Luftpaket seine Feuchtigkeit „ablegen". Das passiert in Form von Kondensation. Das Höhenprofil, an dem das geschieht, nennt man daher auch das Kondensationsniveau. Fliegen in diese Höhe kleinste Partikel durch die Luft, kann sich so die Kondensation vollziehen und es bildet sich eine Wolke. Da die Kondensation eine rückwärtsgerichtete Zustandsänderung ist ( von Gas zu Flüssig oder fest), wird dabei Energie frei gesetzt, und so wird das Aufsteigen der Luft durch Kondensation beschleunigt. (Zeitweise kann man regelrecht zusehen, wie rasch eine Gewitterwolke in die Höhe schießt) 

Ist ausreichend Feuchtigkeit vorhanden und ist der Unterschied zwischen dem Boden und der Höhe groß genug, kann sich dabei eine mächtige Wolke ausbilden. Die Gewitterwolke. Sie reicht in unseren Breiten von der Wolkenuntergrenze in 500 Meter Höhe bis hin zur Wolkenobergrenze in Acht- bis Zehntausend Meter Höhe. Innerhalb dieser Wolke kommt es zu viele Wechselwirkungen zwischen Wolkenober- und Unterseite sowie mit der unmittelbaren Umgebung. Dabei steigt auch die Feldstärke gravierend an. Da die Natur immer gewillt ist, Unterschiede auszugleichen, kommt es zur Entladung. Ein Blitz entsteht. Tatsächlich beschreibt die Definition eines Gewitters folgendes: 

Definition eines Gewitters 

Eine oder mehrere plötzliche elektrische Entladungen, die durch einen Lichtblitz (Blitz) und ein scharfes oder krachendes Geräusch (Donner) einher gehen. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, den Blitz zu sehen. Es reicht der zu hörende Donner aus, um ein Gewitter zu klassifizieren. Gewitter müssen also nicht mit Regen oder Sturm einher gehen, ein zu hörender Donner ist vollkommen ausreichend. Gewitter können aber durchaus mit Starkregen, Hagel und Sturmböen einher gehen, was die Gewitter, besonders im Sommer so gefährlich machen. 

Sind die Gewitter schwerer als früher? Gewitter sind recht tückische Gesellen, keines gleicht dem anderen. Und so treten die Gewitter auch nicht immer an gleichen Orten und Zeiten auf. So können Gewitter auch nicht unbedingt mit einander verglichen werden. Dennoch kann mit einer steigenden Globaltemperatur davon ausgegangen werden, dass Gewitter stärker ausfallen können als früher. Gesetz dem Fall Temperatur ist gleich Energie, werden Wetterereignisse ebenfalls energiereicher ausfallen. Das ist jedoch eine recht einfache Herangehensweise an diese Frage. Viel mehr müsse man die Hauptströmungsrichtungen betrachten, die sich evl. verändern und so Rückschlüsse versuchen zu ziehen. Tatsächlich zeigt sich in den letzten Jahren ein Trend, wobei sich vermehrt Südwestwetterlagen in den mitteleuropäischen Raum etablieren. Das heißt im Sommer, dass sich feucht-warme Luftmassen in unseren Raum öfter ausbreiten. Kommt dann eine Luftmasse polaren Ursprungs, sind die Unterschiede deutlich höher und so können sich demzufolge auch stärkere Randereignisse während der Gewitter bilden. Massive Niederschläge, mit Erdrutschen und Überflutungen. Große Hagelschlossen und eine Vielzahl von Blitzen. 

Wie gefährlich sind Gewitter? Gewitter sind, waren und werden immer gefährlich sein. Je nach Standort des Gewitterbeobachters können Gewitter lebensgefährlich sein.