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Stürmische Quitta – wie entsteht Wind?

Die ersten beiden Tage in dieser Woche sind durch Tief Quitta geprägt, das vor allem über dem Westen und Norden jede Menge Wind bis hin zu Sturmböen und spürbare Abkühlung im Gepäck hat. Doch wie entsteht Wind eigentlich?

Ausgerechnet zum Monatswechsel und damit auch zum Maifeiertag gehen die Temperaturen spürbar zurück. Gleichzeitig pfeift der Wind kräftig, im Norden und Westen müssen wir uns auf starke bis stürmische Böen, örtlich auch auf Sturmböen gefasst machen. Stürmische Böen sind ab 62 km/h unterwegs und entsprechen der Windstärke 8 Beaufort. Das dafür verantwortliche Tief heißt Quitta, liegt aktuell über Dänemark und zieht nur zögernd nach Nordosten weiter.

Der Wind ist Fluch und Segen zugleich. Er vermittelt zwischen Tiefs und Hochs, trocknet unsere Wäsche schnell, transportiert Pflanzensamen in die Ferne, kann aber auch überhandnehmen und zur Zerstörung führen. Doch wie entsteht Wind überhaupt?

Der Wind kommt dadurch zustande, dass in benachbarten Gebieten unterschiedliche Luftdruckverhältnisse herrschen. In der einen Region steigt Luft auf, was mit der Entstehung eines Tiefs einhergeht. Dabei kühlt sie ab, bildet Regenwolken und fließt in großen Höhen schließlich nach außen hin weg. Woanders ist es genau umgekehrt. Dort sinkt Luft aus größeren Höhen dann wieder ab und erwärmt sich, die Wolken lösen sich auf. Gleichzeitig steigt dabei der Luftdruck am Boden, ein Hoch bildet sich.

Um diesen Unterschied nun auszugleichen, setzt Wind ein. Damit weht der Wind vom höheren zum niedrigen Druck. Dies kann aber nicht immer auf geradem und direktem Weg geschehen, andernfalls könnten erst gar nicht große Luftdruckdifferenzen entstehen, sondern würden umgehend wieder ausgeglichen, und es gäbe kein Wetter in dieser Form. Vielmehr wird der Wind durch die Erdbewegung und die Reibung entlang der Erdoberfläche erheblich abgelenkt und nimmt einen Umweg. Auf der Nordhalbkugel weht dabei die Luft mit einer Drehbewegung aus einem Hoch im Uhrzeigersinn heraus und in ein Tief gegen den Uhrzeigersinn hinein.

Je mehr Luft in einem Tief nach oben und dann seitwärts nach außen transportiert wird, desto stärker entwickelt es sich. Das Hoch lebt umgekehrt vom Nachschub an Luft von oben. Je stärker dieser Nachschub, das Absinken der Luft ausfällt, desto höher steigt der Luftdruck in diesem Hochdruckgebiet. Und je stärker nun die Luftdruckwerte pro Raumeinheit voneinander abweichen, desto höher ist die daraus resultierende Windgeschwindigkeit. Sturmträchtige Lagen sind anhand der Drängung von Linien gleichen Luftdrucks, den sogenannten Isobaren, auf der Bodenwetterkarte zu identifizieren. Je dichter die Linien verlaufen, desto stärker weht der Wind.

Als Messgerät zur Ermittlung der Windgeschwindigkeit dient hauptsächlich das Anemometer. Die Angaben erfolgen in Metern pro Sekunde oder Kilometern je Stunde. Manchmal gibt man die Windgeschwindigkeit auch in Knoten an, erklärt das Team von wetter.net.