Das undichte Dach – die bedrohliche Gefahr bei Regenfällen
Viele Menschen leben in Altbauten und Häusern, die schon einige Jahrzehnte hinter sich haben. Zum Bauzeitpunkt war man sich über witterungsbedingte Gefahren längst nicht so bewusst wie heute. Eine potenzielle Gefahrenquelle ist das Dach, denn hier trifft Starkregen auf eine große Angriffsfläche. Da es bis heute keine vorgeschriebene Standardneigung gibt, sind vor allem Flachdächer ein Risiko. Schon eine Neigung von zwei Prozent ist ausreichend, um den Abfluss von Regen zu gewährleisten und damit eine übermäßige Gewichtsbelastung zu vermeiden. Ein Ziegeldach hingegen sollte eine Neigung von mindestens 24 Prozent mitbringen.
Ist Ihr Dach in die Jahre gekommen, sorgen Sie mit Erneuerungsmaßnahmen für mehr Schutz. Die Kosten hierfür lassen sich mit einem Modernisierungskredit deckeln, den Sie Stück für Stück abbezahlen. Ein entscheidendes Augenmerk liegt darüber hinaus auf einem funktionierenden Dachentwässerungssystem. Fall- und Regenrohre können nur dann ihren Teil zum Schutz beitragen, wenn sie regelmäßig von Schmutz, Verstopfungen und Laub befreit werden. Laufen die vorhandenen Rinnen über, kann das Wasser im ungünstigsten Fall in den Innenraum vordringen und zu teuren Wasserschäden führen.
Blitzableiter und Überspannungsschutz – sicherer Schutz für Ihr Eigenheim
Rund 47 % der Deutschen haben Angst vor Wetterextremen, dazu gehören auch heftige Gewitter, die sich laut und elektrisch entladen. Die deutschen Vorschriften sehen vor, dass Häuser mit Reetdach und Fachwerkhäuser eine äußere Blitzableiteranlage besitzen müssen. Für alle anderen Gebäude gilt keine Blitzableiterpflicht, was negative Folgen haben kann.
In Eimeldingen schlug im Jahr 2022 ein Blitz in die Satellitenanlage eines Wohnhauses ein und zerstörte die Verteilerkästen. Es hätte schlimmer kommen können, ein Brand ist die gefährlichste Folge des Blitzschlags.
Leben Sie in einem Haus ohne Blitzableiter, gibt es Möglichkeiten diesen nachzurüsten. Ob das nötig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Bei vorhandener Photovoltaikanlage ist ein funktionierender, äußerer Blitzschutz zwingend.
- Ist Ihr Gebäude der höchste Punkt in der Umgebung, rüsten Sie nach.
- Reet- und Holzdächer entflammen leicht, hier braucht es Blitzschutz.
Selbst wenn Ihr Haus über einen Blitzableiter verfügt, sind Sie damit nicht vor Überspannung geschützt. Die perfekte Kombination besteht somit aus äußerem und innerem Blitzschutz. Bedenken Sie, dass die große Gefahr nicht nur von einem Blitzschlag direkt ins Haus ausgeht. Ein Einschlag, der in zwei Kilometer Entfernung stattfand, kann immer noch zu einem Überspannungsfall in Ihrem Haus führen. Infolgedessen fallen Elektrogeräte aus und es kommt oft zu irreversiblen Schäden. Lassen Sie sich unbedingt von einem Experten beraten, denn die Nachrüstung von effektivem Blitzschutz trägt maßgeblich zur Sicherheit Ihres Hauses ein.
Risiko Hochwasser – den Keller vor Überschwemmung schützen
Bauen Sie neu, achten Sie schon bei der Wahl des Grundstücks auf die optimalen Bedingungen. Vermeiden Sie Vertiefungen im Gelände und Hanglagen, denn hier ist die Gefahr besonders groß. Gestalten Sie das Außengelände so, dass selbst bei Starkregen wenig Wasser direkt an die Bausubstanz des Hauses gelangt. Barrieren, Wälle und Mauern dienen in gefährdeten Regionen als Schutz.
Außen- und Kellerwände brauchen eine wasserdichte Abschirmung im Bereich der Sockel. Da die Hochwassergefahr in Deutschland steigt, müssen Sie auch an tiefliegende Türen und Fenster denken. Sie müssen Druckwasser von außen standhalten können, da sie sonst nachgeben und die Wassermassen ins Haus lassen können. Halten Sie Flächen bereit, auf denen das Wasser absickern kann. Der Experte spricht an dieser Stelle von Retentionsmulden, die zur Minimierung der Überschwemmungsgefahr beitragen.
Eine unterschätzte Gefahr ist der Rückstau von Wasser in Abwasserleitungen. Obwohl das Haus scheinbar dicht und sicher ist, bricht die Wasserflut plötzlich aus der Toilette, dem Kellerablauf oder der Waschmaschine hervor. Diese Gefahr lässt sich leicht senken, indem Sie Klappen in die Rohrleitungen einbauen. Sie verhindern, dass Wasser von einer äußeren Quelle zurückgedrängt und so ins innere des Gebäudes gelangen kann.
Sturmgefahr – es wird windiger für deutsche Hausbesitzer
Schwere Stürme kannten viele Deutsche lange nur aus dem Fernsehen, mittlerweile wird es auch hierzulande windiger. Die größte Gefahr besteht für das Dach, dann es ist bei Windeinfluss besonders verletzlich. Wohnen Sie in einem Haus mit Schrägdach, kontrollieren Sie es regelmäßig auf Schäden und achten Sie darauf, dass lockere Ziegel schnell ausgetauscht werden.
Wurde ein Sturm gemeldet, schützen Sie Ihr Haus durch die Beseitigung von Gefahrenquellen. Mülltonnen, Gartenmobiliar, Fahrräder oder Blumentöpfe werden zu Wurfgeschossen, wenn sie gegen das Haus geschleudert werden. Landet der Blumentopf im Fenster, kann das zu schweren Folgen führen. Installieren Sie sich eine Warn-App auf dem Handy und reagieren Sie rechtzeitig, wenn die Wetterdienste Sturm ankündigen. Machen Sie Ihren Außenbereich vor Urlaubsreisen sturmsicher und räumen Sie alle gefährlichen Gegenstände an einen festen und verschlossenen Platz.
Werfen Sie außerdem einen Blick auf die Bäume in der näheren Umgebung. Nicht selten werden alte und geschwächte Bäume bei Stürmen entwurzelt und stürzen um. Trifft ein ausgewachsener Baum Ihr Haus, ist mit erheblichen Schäden der Fassade zu rechnen. Richten Sie den Fokus auf Stamm und Äste der Bäume. Bruchgefahr ist vor allem dann gegeben, wenn der Stamm schon morsche Stellen zeigt oder die Äste sehr trocken sind. Bei Unsicherheiten ziehen Sie einen Gärtner hinzu, der Ihren Baumbestand auf seine Gesundheit hin überprüft.
Im Akutmoment ist es wichtig, dass Sie Türen und Fenster schließen. Lassen Sie Rollläden herunter und schließen Sie externe Fensterläden. Hagelt es, sollte der Rollladen entgegen häufigen Annahmen oben bleiben. Die Scheiben moderner Fenster sind bruchsicherer als ein Alu-Rollo, der durch die Wucht des Hagels zerstört werden kann.
Fazit: Prävention statt Reaktion – so bleiben Sie auch bei Unwetter sicher
Der Klimawandel trägt dazu bei, dass die Wetterextreme auch in Deutschland zunehmen. Viele Menschen erinnern sich noch an den schweren Sturm Kyrill, der im Jahr 2007 für Millionenschäden sorgte. Obwohl Sie nicht alle Eventualitäten verhindern können, gibt es viele Lösungen, mit denen Sie Ihr Haus unwettersicher machen können. Denken Sie auch an eine gute Versicherung, die Sturm- und Witterungsschäden absichert.
Die Autorin Jessica Rülicke ist seit 12 Jahren als freiberufliche Texterin aktiv und beschäftigt sich primär mit Gesundheits- und Finanzthemen. Themen wie klimatische Veränderungen, Wirtschaftseinbußen und alles rund um Wellness und Fitness sind auch privat für sie von Bedeutung.