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Hohe Tropensturm-Aktivität über dem Atlantik – Sally bedroht Süden der USA

Derzeit entstehen über dem mittleren Atlantik überdurchschnittlich viele tropische Stürme, die teilweise sogar Hurrikanstärke erreichen. Während der Süden der USA von Tropensturm Sally erfasst und sehr viel Regen inklusive Hochwasser erwartet wird, schlägt Hurrikan Paulette von den Bermuda-Inseln einen Nordost-Kurs ein.

Neben Hurrikan Paulette und Tropensturm Sally ist aktuell über dem Atlantik auch noch das tropische Tief Rene unterwegs, und darüber hinaus sind zwei weitere tropische Tiefs in der Entwicklung. Möglicherweise hängt diese Vielzahl an tropischen Wirbelstürmen mit dem La Niña-Phänomen zusammen, das in diesem Herbst sowie im kommenden Winter erwartet wird (dazu auch unsere Wetternews vom 11.09.2020).

Am gefährlichsten ist momentan Tropensturm Sally über dem Golf von Mexiko, der in der kommenden Nacht das Festland südöstlich von New Orleans erreichen wird. Auch die Küstenabschnitte bis zur Grenze Alabama/Florida befinden sich in einer absoluten Gefährdungszonen. Dabei werden derzeit Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h, in den nächsten Stunden bis 170 km/h erreicht (Hurrikanstärke). Neben den extremen Windböen sind aber vor allem die starken Regenfälle und die möglichen Überschwemmungen eine große Gefahr für die Küsten Louisianas, Mississippis und Alabamas.

Währenddessen erreicht Hurrikan Paulette zwar höhere Windgeschwindigkeiten im Umfeld der Bermuda-Inseln, könnte aber insgesamt relativ harmlos bleiben, denn er schlägt zunehmend einen Nordost-Kurs ein. Berechnungen zufolge könnte Paulette im weiteren Verlauf aber wieder einen Südost-Kurs einnehmen und Richtung Azoren driften. Das europäische Festland bliebe dann unberührt vom Hurrikan-Ausläufer. Das haben wir auch den starken Hochdruckgebieten, die sich derzeit über unserem Kontinent befinden, zu verdanken.