Wenn dunkle Wolken am Himmel aufziehen, der Wind auffrischt und der erste Donner in der Ferne grollt, ist es meist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich ein Gewitter entlädt. Gewitter sind faszinierende Naturphänomene – beeindruckend und manchmal auch beängstigend. Doch wann genau entstehen sie eigentlich? Und zu welcher Jahreszeit treten sie in Deutschland am häufigsten auf?
Wie entstehen Gewitter?
Ein Gewitter entsteht, wenn warme, feuchte Luft rasch in höhere, kältere Luftschichten aufsteigt. Dort kühlt sie ab, der Wasserdampf kondensiert – und es bilden sich riesige Quellwolken, sogenannte Cumulonimbus-Wolken. In diesen Wolken herrschen starke Auf- und Abwinde, die zu einer Trennung elektrischer Ladungen führen. Wenn die elektrische Spannung groß genug ist, entlädt sie sich in einem Blitz – gefolgt vom typischen Donner.
Wann ist Gewitter-Saison in Deutschland?
Die meisten Gewitter treten in Deutschland in den Sommermonaten zwischen Mai und August auf. In dieser Zeit sind die Bedingungen ideal: hohe Temperaturen, feuchte Luft und viel Sonneneinstrahlung. Der Juni gilt als Höhepunkt der Gewittersaison, mit den meisten registrierten Gewittertagen.
Auch im April kann es bereits erste Gewitter geben – meist lokal begrenzt und noch weniger intensiv. Im August, bei schwüler Hitze und instabiler Luft, sind sogenannte Hitzegewitter besonders häufig. Ab September nimmt die Gewittertätigkeit dann wieder deutlich ab.
Und im Winter? Gibt es da auch Gewitter?
Ja – auch wenn es viele überrascht: Gewitter im Winter sind selten, aber möglich. Diese sogenannten Wintergewitter entstehen meist im Zusammenhang mit sehr kalten Luftmassen, die über vergleichsweise warmes Meer- oder Landwasser strömen – beispielsweise bei schnellen Kaltlufteinbrüchen nach einem milden Tag.
Typisch für Wintergewitter sind kurze, heftige Schauer, oft mit Graupel oder sogar Schnee, begleitet von Blitz und Donner. Zwar sind sie deutlich seltener als Sommergewitter, können aber lokal sehr intensiv sein.
Fazit: Gewitter sind nicht nur ein Sommerphänomen
Auch wenn die meisten Gewitter in den Sommermonaten auftreten, können sie prinzipiell das ganze Jahr über entstehen – sofern die atmosphärischen Bedingungen stimmen. Ein Blick in den Himmel lohnt sich also immer, denn ob Frühjahr, Sommer oder sogar Winter: Wenn warme und kalte Luftmassen aufeinandertreffen, ist das nächste Gewitter vielleicht schon unterwegs.