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Wolken: Die Vorboten des Wetters. Und was ist die Cirrus- Wolke?


Sie ziehen hoch über unseren Köpfen dahin, oft wie zarte Pinselstriche am Himmel: Cirrus-Wolken. Diese federleichten Gebilde sind nicht nur faszinierend anzusehen, sondern auch verlässliche Wetterboten. Wer ihre Botschaft zu deuten weiß, kann kommende Wetteränderungen frühzeitig erkennen.


Wolken – die Sprache des Himmels

Wolken gehören zu den allgegenwärtigen Erscheinungen unserer Atmosphäre. Sie bedecken im Durchschnitt mehr als die Hälfte der Erdoberfläche und spielen eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf. Von dichten, dunklen Regenwolken bis hin zu fast durchsichtigen Schleiern – jede Wolkenart erzählt ihre eigene Geschichte. Besonders spannend sind die hoch gelegenen Cirrus-Wolken, die in Höhen zwischen fünf und 13 Kilometern entstehen.

Federleichte Vorzeichen des Wetters

Cirrus-Wolken bestehen nicht aus Wassertröpfchen, sondern aus winzigen Eiskristallen. Ihre faserige, oft zerzauste Form entsteht durch starke Höhenwinde, die die Wolken in lange, feine Strukturen ziehen. Anders als bedrohlich wirkende Gewitterwolken erscheinen sie harmlos – doch wer genauer hinsieht, erkennt ihre wichtige Funktion als Wetteranzeiger.

Tauchen Cirrus-Wolken vermehrt auf und verdichten sich, kann dies ein Zeichen für eine herannahende Warmfront sein. Oft folgen in den nächsten 24 bis 48 Stunden Wolkenverdichtung und Niederschlag. Wer also an einem klaren Tag zarte Schleierwolken entdeckt, sollte sich auf eine Wetteränderung einstellen.

Die Entstehung von Cirrus-Wolken

Diese hohen Wolken bilden sich, wenn feuchte Luftmassen in große Höhen aufsteigen und dort kondensieren. Dabei ist die Temperatur so niedrig, dass sich Eiskristalle statt Wassertröpfchen bilden. Solche Aufstiegsbewegungen können durch unterschiedliche meteorologische Prozesse ausgelöst werden, etwa durch Frontensysteme oder aufsteigende Warmluft.

Interessanterweise spielt auch der Mensch eine Rolle bei der Cirrus-Bildung: Kondensstreifen von Flugzeugen bestehen aus Eiskristallen und verhalten sich ähnlich wie natürliche Cirrus-Wolken. In bestimmten Wetterlagen können sie sich ausbreiten und zur allgemeinen Bewölkung beitragen.

Wolken und das Klima

Cirrus-Wolken haben eine besondere Bedeutung für das Klima. Einerseits reflektieren sie Sonnenstrahlen ins All, andererseits halten sie Wärme in der Erdatmosphäre zurück. Ihre genaue Wirkung ist ein zentrales Forschungsfeld, da sie sowohl kühlende als auch wärmende Effekte haben können.

Wer also das Wetter verstehen möchte, sollte öfter nach oben blicken – denn Wolken wie die zarten Cirrus-Schleier verraten mehr über unser Klima, als man denkt.