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Zyklon Fani auf Indien-Kurs – Millionenmetropole Kalkutta in Gefahr?

Über dem südlichen Golf von Bengalen ist ein neuer Tropensturm entstanden, der derzeit Spitzenböen um 100 km/h erreicht. Das ist aber erst der Anfang. Bis Freitag könnte dieser Zyklon Böen bis 250 km/h erreichen, bevor er nahe der Millionenstadt Kalkutta auf Festland trifft. Lokal drohen bis zu 1000 Liter Regen!

Zyklon Fani, so der offizielle Name des Tropensturms, wird auf weite Teile der indischen Ostküste Auswirkungen haben. Neben heftigen Orkanböen werden regional verheerende Regenfälle erwartet, die gebietsweise Niederschlagsmengen zwischen 500 und 1000 Litern Regen pro Quadratmeter in den kommenden 3 bis 4 Tagen bringen werden. Das sind Summen, die teilweise fast den doppelten Jahresniederschlag einiger deutscher Orte abbilden. In vielen Regionen Indiens sind solche enormen Niederschlagsmengen zwar an sich nichts Ungewöhnliches, in so kurzer Zeit führen sie aber auch dort zu teils massiven Überschwemmungen, die zur Gefahr für Mensch und Tier werden können.

Voraussichtlich in der Nacht zum Samstag könnte Zyklon Fani, kurz nachdem er Hurrikan-Kategorie 4 erreicht hat, das Festland im indischen Bundesstaat Westbengalen erreichen. Hier befinden sich das westliche Gangesdelta und die Millionenmetropole Kalkutta (heute offiziell Kolkata). Die Orkanböen könnten die Wassermassen dabei weit in das Delta hineindrücken und so Kalkutta Hochwassergefahr bescheren. Ob Fani tatsächlich in der genannten Region an Land geht, werden die kommenden Tage zeigen, wenn die Zugbahn des Zyklons deutlich sicherer ist.