wetter.net

Tschüss Unwetter-Juni! Und hallo Unwetter-Juli?

Der Juni liegt hinter uns. Er war geprägt von zeitweiliger Hitze, aber vor allem von heftigen Unwettern. Heute starten wir in den Juli, der eine kurze Wetterberuhigung bringt, aber dann wohl schon schnell in die Fußstapfen seines Vorgängers treten will.

Mit einer mittleren Temperatur von fast 19 Grad lag der Juni 2021 etwa 2,5 Grad über dem langjährigen Mittelwert von 1991 bis 2020. Damit gilt er als drittwärmster Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Kein Wunder, war es doch zeitweise richtig heiß in Deutschland mit Temperaturen von über 30 Grad und unangenehmen Tropennächten, die uns um den erholsamen Schlaf brachten. Besonders der Osten kochte mehrere Tage in schweißtreibender Hitze. Daher sind die Temperaturabweichungen dort auch am höchsten. Zum Beispiel fiel der Juni in Magdeburg 3,1 Grad zu warm aus, im erzgebirgischen Zinnwald 3,2 Grad und in Potsdam 3,6 Grad.

Mit Hitze kam aber auch die große Schwüle und damit verbundene Gewitterserien, die gefühlt einfach nicht enden wollten. Besonders die Südhälfte Deutschlands wurde etliche Male von heftigen Unwettern getroffen, die enorme Regenmengen mit schweren Überflutungen brachten. Doch nicht immer kam der Niederschlag in flüssiger Form vom Hommel. Auch große Hagelkörner, teilweise mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimetern, fielen vom Himmel. Mancherorts konnte man meinen, wir befänden uns im Winter, als Hagelansammlungen Straßen und Gärten weiß färbten. Und neben den Sturzfluten und dem Hagel sorgten zusätzlich auch noch schwere Sturmböen und orkanartige Böen für Schäden.

Die schweren Unwetter machen sich natürlich auch in der Niederschlagsbilanz des Junis bemerkbar. In vielen Regionen wurde der Sollwert überschritten, und das teils extrem. Vor allem in der Südhälfte ging vielerorts mehr als die doppelte übliche Regenmenge nieder. So zum Beispiel in Nürnberg, wo im Vergleich zum langjährigen Klimamittel fast 250 Prozent zusammenkamen. Weniger Regen fiel im Norden des Landes vom Himmel. In Hamburg waren es 55 Liter Regen pro Quadratmeter und damit 74 Prozent des langjährigen Mittels. In Rostock und Greifswald kam nicht mal die Hälfte der üblichen Niederschlagssumme zusammen.

Überdurchschnittlich sonnig war es aber im ganzen Land. Besonders im Südosten und Nordosten gab es mehr Sonnenschein als in der Referenzperiode. Im deutschlandweiten Mittel brachte der Juni 155 Sonnenstunden und war damit ca. 16 Prozent sonniger als im Klimamittel.

Und wie geht es nun im Juli weiter? Zum Monatsstart ist es heute wechselhaft mit schauerartigen und teils gewittrigen Regenfällen. Ab morgen setzt sich langsam höherer Luftdruck durch. Wetterberuhigung und größere Auflockerungen sind die Folge. Auch am Wochenende kommt die Sonne wieder häufiger zum Vorschein und die Temperaturen steigen an. Doch schon am Sonntag zieht im Verlauf eine neue Wetterfront heran, die von Westen her kräftige Schauer und Gewitter bringt. Auch unwetterartige Entwicklungen mit Starkregen sind möglich.

Nach einem Temperaturdämpfer zum Wochenstart wird es dann wieder heiß. Besonders in der Osthälfte ist bei Temperaturen über der 30-Grad-Marke wieder Schwitzen angesagt. In der Westhälfte ist in feuchtwarmer Luft mit neuen Unwettern zu rechnen. Von Platzregen, Hagel und Sturmböen ist dann wieder alles mit dabei. Der Juli knüpft also vorerst an das Juni-Wetter an.