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Pollen-Alarm: Das hilft Allergikern durch die schwere Zeit

Allergiker kennen die Symptome einer Pollenallergie nur zu gut. Sie reichen von einer verstopften oder laufenden Nase, tränenden, juckenden oder geschwollenen Augen, Husten und Niesen bis hin zu Hautausschlägen und Atembeschwerden. Das Ausmaß des Leidens hängt davon ab, welche Gräser, Bäume oder Kräuter die Allergie auslösen, und kann von einigen Wochen bis zu einem halben Jahr reichen. Um die Allergiesymptome zu lindern, geben wir Ihnen einige hilfreiche Tipps, wie Sie den Kontakt mit Pollen verringern können.

Nicht alle Pollen sind gleichermaßen schlimm

Die aufsteigenden Blütenpollen können eine Vielzahl von Symptomen wie Hals- und Hautreizungen, tränende Augen, eine verstopfte oder laufende Nase und Kurzatmigkeit auslösen. Unter den hochallergenen Pflanzen werden Birkenpollen als besonders unangenehm empfunden, da sie im Frühjahr in großen Mengen von den Bäumen produziert werden und der Wind sie bis zu 300 Kilometer weit tragen kann.

Neben der Birke stehen auch Hasel, Erle und Gräser auf der Liste. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an einer Pollenallergie leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie die Symptome ignorieren, können sie sich verschlimmern und schließlich zu chronischem Asthma führen. Wenn Sie jedoch einige einfache Maßnahmen ergreifen, können Sie die Heuschnupfensymptome lindern und unbeschwert durch den Frühling segeln.

So eliminiert man Pollen aus den Wohnräumen

Die Minimierung der Anwesenheit von Pollen im Haus, insbesondere im Schlafzimmer, ist entscheidend, um nächtliche Schleimhautreizungen zu vermeiden. Hier sind einige hilfreiche Tipps:

  1. Vermeiden Sie das Anziehen von Straßenkleidung im Schlafzimmer.
  2. Waschen oder bürsten Sie sich nach Möglichkeit abends die Haare, um zu vermeiden, dass sich Pollen auf Ihrem Kopfkissen ausbreiten.
  3. Wechseln Sie die Bettwäsche mindestens einmal pro Woche.
  4. Halten Sie die Fenster beim Schlafen geschlossen.
  5. Saugen Sie regelmäßig Böden, Teppiche und Polstermöbel. Es ist ratsam, Staubsauger mit HEPA-Filtern zu verwenden, die Schwebeteilchen wirksam aus der Luft entfernen. Am besten informieren Sie sich ​mithilfe eines Staubsauger-Tests.
  6. Wischen Sie Möbeloberflächen mit einem feuchten Tuch ab.
  7. Vermeiden Sie es, Wäsche im Freien zu trocknen.
  8. Investieren Sie in Luftreiniger, die Pollen und Staub aus der Luft filtern. Diese Geräte können Menschen, die anfällig für pollenbedingte Allergien sind, Linderung verschaffen.

Darauf sollten Pollenallergiker beim Lüften achten

Um das Eindringen von Pollen in ihre Wohnung zu minimieren, sollten Allergiker auf ihre Lüftungsgewohnheiten achten. Wenn möglich, lüften Allergiker in städtischen Gebieten ihre Wohnräume am besten morgens, da zu dieser Zeit die Pollenbelastung in der Regel geringer ist als am Abend. In ländlichen Gegenden hingegen wird im Allgemeinen empfohlen, abends zu lüften, da die Pollen am Morgen in der Regel reichlicher vorhanden sind.

Beachten Sie jedoch, dass es sich hierbei um eine allgemeine Richtlinie handelt und andere Faktoren wie die aktuellen Wetterbedingungen, die Windverhältnisse und das Laub in der Nähe die Pollenbelastung ebenfalls beeinflussen. Die beste Zeit zum Lüften ist unter anderem nach einem Regen, der die Pollen aus der Luft spült. Beim Autofahren ist es ratsam, die Fenster geschlossen zu halten und das Belüftungssystem des Autos auszuschalten oder spezielle Pollenfilter zu verwenden, falls verfügbar.

Maßnahmen zur Linderung der Symptome

Heuschnupfen-Patienten können ihre Symptome lindern, indem sie die Pollen mit in der Apotheke erhältlichen Nasenduschen aus den Nasengängen spülen. Verwenden Sie diese zweimal täglich, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Um die Schleimhäute zu beruhigen und den Juckreiz zu lindern, versuchen Sie Dampfbäder oder Inhalationen. Auch kalte Kompressen, z.B. ein feuchter Waschlappen, können bei roten, juckenden Augen helfen.

Wenn diese Methoden keine Linderung verschaffen, können Medikamente eingesetzt werden, z.B. Antihistaminika, die allergische Reaktionen hemmen und in Form von Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten erhältlich sind. Für Menschen mit schweren allergischen Symptomen kann eine Hyposensibilisierung in Betracht gezogen werden. Diese Immuntherapie wird von einem Spezialisten verabreicht und kann Allergien über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgreich behandeln. Das Allergen wird zunächst wöchentlich, dann monatlich verabreicht, in der Regel per Injektion. So kann sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnen, bis die allergische Reaktion abklingt. Es gibt einige Tipps gegen Heuschnupfen, die durchaus helfen können.

Pollenallergien nehmen immer weiter zu

Die Dauer der Pollensaison verlängert sich, was zu einem Anstieg der Allergien führt. So blühen Haselnüsse in milden Wintern bereits im Dezember statt wie üblich im Februar oder März. Außerdem verlängern eingewanderte Pflanzen wie die Ambrosia die Pollensaison von August bis Oktober. Dies führt dazu, dass Allergiker nur zwei bis drei Monate Ruhe haben. Infolgedessen steht der Körper ständig unter Stress, und die Pollen der eingewanderten Pflanzen sind besonders aggressiv.

Umweltmediziner am Helmholtz Zentrum München haben die Auswirkungen von Umweltaspekten auf Pflanzenpollen untersucht. Sie haben herausgefunden, dass der Klimawandel und die Umweltverschmutzung in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich zum derzeitigen Allergieschub beigetragen haben. Schätzungen zufolge wird bis zum Jahr 2050 etwa die Hälfte der Weltbevölkerung an Allergien leiden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass höhere Temperaturen dazu führen, dass Pflanzen mehr Pollen produzieren, insbesondere nach extremer Trockenheit, was zu mehr Allergenen und mehr Allergien führt. Bäume produzieren in diesen Zeiten eine übermäßige Menge an Pollen, um zu überleben.

Aggressivität der Pollen hat zugenommen

Den Forschern zufolge führt der Klimawandel nicht nur dazu, dass die Pollen aggressiver werden, sondern er beeinflusst auch die Proteine und Biomoleküle, die in den Pollen allergener Pflanzen wie Birke, Gräser und Ambrosia enthalten sind. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen, setzten die Forscher diese Pflanzen Hitze und Trockenheit aus und gewannen einen Extrakt, der alle Proteine und Biomoleküle ihrer Pollen enthält.

Dieser Extrakt zeigte, dass sich die Pollen dieser Pflanzen im Vergleich zu den Pollen nicht gestresster Pflanzen verändert hatten. Unter Stress versuchen die Pflanzen, sich vor negativen Umwelteinflüssen zu schützen, indem sie spezielle Proteine produzieren, die ihr Immunsystem stärken. Menschen mit Pollenallergien neigen jedoch dazu, auf diese Proteine stark zu reagieren. Außerdem kann die ständige Belastung durch Luftverschmutzung wie Abgase die Schleimhäute reizen und die Anfälligkeit für Allergien erhöhen.