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Ist die Dürre nun vorbei?

Seit gut einer Woche haben wir eine festgefahrene, nass-kalte Wetterlage, und auch in der neuen Woche ändert sich daran praktisch nichts, es bleibt weiterhin sehr nass. Innerhalb der letzten Tage kam besonders im Westen viel Regen vom Himmel. Teils war es bereits nasser als im gesamten Sommer des Jahres zuvor. Für viele Regionen brachten die letzten Tage den ersten flächigen Landregen seit dem Frühjahr. Damit steht das aktuelle Hochsommerwetter nicht nur im Kontrast zu den vorangegangenen Sommerwochen, sondern auch im starken Kontrast zu den trockenen und heißen Sommern in den Jahren zuvor (abgesehen von 2021) mit teils extremer Dürre.

Trotz guten Ausgangsbedingungen aufgrund des nassen Frühjahres sorgte die außergewöhnlich trockene, sonnige und teils heiße Wetterphase von Mitte Mai bis Mitte Juli erneut für eine starke Dürre. Verbreitet herrschte eine hohe Waldbrandgefahr, die Flusspegel waren niedrig, und es drohte ein erneuter Dürresommer. Das änderte sich in den letzten Tagen schlagartig. Doch reicht das aus, um die Dürre nun zu beenden?

Der Blick auf den Dürremonitor zeigt: In den oberen Erdschichten hat sich die Situation deutlich entspannt. Nur im Osten und Südosten ist es regional noch trocken. In den nächsten Tagen kommt allerdings nochmal deutlich Regen dazu: Bis zum ersten Augustwochenende werden in den Mittelgebirgen im Westen, an der Nordseeküste sowie am Alpenrand teils über 100 Liter Regen erwartet. Im Flachland und im Osten sind es immerhin noch 20 bis 50 Liter – was regional die Hälfte des Monatssolls entspricht. Ohne einen Regentropfen wird wohl niemand ausgehen.

Auch im weiteren Augusttrend geht die Tendenz weiterhin zu wechselhaftem und kühlem Wetter. Dadurch besteht mittlerweile die Chance, dass dieser Sommer nicht als Dürresommer in die Statistik eingehen könnte, sofern uns in der zweiten Augusthälfte und im September keine verspätete Hitze- und Trockenperiode überrascht. Statistisch ist hochsommerlich heißes Wetter bis Ende September möglich, ehe im Oktober die Sonne schnell an Kraft verliert und die Vegetationsperiode zu Ende geht.

Trotz des aktuell nassen Wetters, reicht bekanntermaßen eine nasse Phase von mehreren Tagen nicht aus, die Dürre in tieferen Erdschichten zu beenden, die sich über die letzten Jahre verschärft hat. Dafür bräuchte es über lange Zeiträume von Monaten bis hin zu ganzen Jahreszeiten regelmäßig nasse Wetterphasen wie die aktuelle. Das scheint aber, besonders im Rückblick auf die letzten Jahre, als unwahrscheinlich.