Tageslicht im Home-Office: Warum ist es wichtig?
Tageslicht erfüllt mehrere sinnvolle Aufgaben für uns, egal ob wir gerade bei der Arbeit sind oder nicht:
- Es steuert die Produktion von Hormonen. Das ist, neben anderen Dingen, dafür verantwortlich, warum Sie sich morgens anders fühlen als abends.
- Es reguliert unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Ohne Tageslicht und damit den Stand der Sonne weiß unsere innere Uhr nicht, wie spät es ist.
- Es befeuert die Produktivität. Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen bei Tageslicht produktiver sind als bei Dunkelheit.
Natürlich trifft der letzte Punkt nicht zwingend auf Sie persönlich zu, sondern meint den Durchschnitt der Bevölkerung. Es gibt durchaus Nachteulen, die besonders nach Einbruch der Dunkelheit produktiv sind - etwa, weil das Telefon stillsteht und sie sich besser konzentrieren können. Durchschnittlich betrachtet hat Tageslicht jedoch einen positiven Effekt auf Ihre Produktivität. Deswegen sollten Sie dieses Phänomen nicht ignorieren und mindestens zeitweise auf die Probe stellen.
Wie schaffe ich ausreichendes Tageslicht im Home-Office?
Arbeiten Sie, sofern möglich, in einem Raum mit großen Fenstern. Positionieren Sie den Schreibtisch aber nicht so, dass Sie direkt am Monitor vorbei in die strahlende Sonne schauen. Arbeiten Sie am besten mit dem Tageslicht seitlich von Ihnen oder im Rücken (seitlich ist aber optimal). Wenn Sie geblendet werden, hilft Ihnen das Tageslicht wenig, da die Anstrengung für die Augen den Effekt des Tageslichts wieder zunichtemacht.
Daraus folgt, dass es sehr wohl zu viel Tageslicht geben kann. Ist Ihr Raum so lichtdurchflutet, dass es störend wirkt, helfen die passenden Rollos. Sie können mit den richtigen Hilfsmitteln an praktisch allen Fenstern mit wenigen Handgriffen angebracht werden. So verdunkeln Sie den Raum genau so, wie es für Ihr Empfinden angenehm ist. Vor allem im Hochsommer bei vielen Sonnenstunden am Tag sollten Sie darauf nicht verzichten.
Mit dem Tageslicht im Home-Office arbeiten
Zahlreiche Studien beweisen, dass Frühaufsteher produktiver sind, im Mittel mehr verdienen und insgesamt zufriedener sind. Damit haben sie Menschen, die erst sehr spät ins Bett gehen und mit der Arbeit am späten Vormittag beginnen, viel voraus. Schaffen Sie es, das aufgehende Tageslicht für Ihre Zwecke zu nutzen, sind Sie somit produktiver, erfolgreicher im Beruf und damit auf lange Sicht wahrscheinlich zufriedener.
Das richtige Arbeitsgerät fürs Tageslicht-Home-Office
Einen Nachteil gibt es eventuell, wenn Sie zusammen mit der strahlenden Sonne in Ihrem eigenen Büro arbeiten: den Monitor. Viele Modelle sind nicht entspiegelt, was helle Lichtreflexionen auf dem Display zur Folge hat. Müssen Sie sich permanent verrenken, um auf dem Bildschirm etwas zu erkennen, ist das für die Produktivität natürlich nicht förderlich. Wir empfehlen für Ihren Monitor daher zwei Dinge:
1. Kaufen Sie ein Gerät, das entspiegelt ist. Arbeiten Sie an einem Notebook, sollten Sie ein Modell nutzen, dessen Display ebenfalls matt ist. Reflexionen gehören der Vergangenheit an und Sie können aus jeder Perspektive alles hervorragend erkennen. Es gibt auch entsprechende Folien zum Nachrüsten.
2. Eine Alternative sind sehr helle Monitore bzw. Notebooks. Diese haben eine so hohe Grundhelligkeit, dass Spiegelungen einfach überleuchtet werden. Vor allem bei abnehmendem Tageslicht bringt das aber das Problem mit sich, dass das Display wahrscheinlich zu hell ist und Sie nachregulieren müssen.
Kunstlicht: Kann es Tageslicht ersetzen?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja, aber...! Für die Nutzung im Home-Office gibt es spezielle Tageslichtleuchten. Diese unterscheiden sich durch mehrere technische Eigenschaften von "normalen" Leuchten. Tageslichtleuchten, die Sie in Ihrem Home-Office installieren, sollten auf eine Farbtemperatur von mindestens 5.300 Kelvin kommen. Zur Erklärung: Je höher dieser Wert, desto kälter das Licht. Sehr niedrige Werte nutzen Sie beispielsweise für eine atmosphärische Beleuchtung im Wohnzimmer am Abend. Diese Lampen haben niedrige Farbtemperaturen, wodurch das Licht einen gelblich-orangen Stich bekommt. Es wirkt gemütlich, aber nicht aufmunternd. Ab 5.300 Kelvin und mehr wird Sonnenlicht bereits gut nachgeahmt. Es ist sehr hell, kalt und eher weiß-bläulich. Dies hilft Ihnen dabei, in einem Home-Office mit wenig natürlichem Tageslicht zumindest künstliches Tageslicht nachzuahmen. Ebenfalls wichtig ist die Lichtstärke, gemessen in Lux. Werte von 500 und aufwärts sind in Büros vorgeschrieben, 1.000 und mehr simulieren echtes Tageslicht. Weniger Lumen führen zu einem etwas zu dunklen Licht, das zwar ebenfalls weiß und kalt ist, aber keine ausreichende Grundhelligkeit erreicht.
Weitere wichtige technische Eigenschaften
Ein kleines Nonplusultra sind Tageslichtleuchten, die sich automatisch dem jeweiligen Sonnenstand und damit der Helligkeit draußen anpassen. Wenn es also langsam dunkler wird, verringern diese Leuchten ihre Farbtemperatur und Helligkeit, sodass sprichwörtlich auch im Home-Office die Sonne untergeht. Dies kann Ihrem Körper dabei helfen, zur Ruhe zu kommen: Bleibt das Licht zu hell, obwohl es draußen bereits dunkel wird, bringen Sie eventuell Ihren Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander.
Ebenso wie beim normalen Tageslicht gilt auch hier: Platzieren Sie die Leuchten nicht so, dass Sie geblendet werden. Dann plagen Sie sich rund um die Uhr damit ab, der Helligkeit aus dem Weg zu gehen, was kontraproduktiv ist.
Direktes und indirektes Licht
Für das Home-Office sollten Sie versuchen, direkte Beleuchtung mit indirekter Beleuchtung zu kombinieren.
So sollte Ihr Schreibtisch immer gut ausgeleuchtet sein, was Sie mit einer Leuchte direkt über Ihnen gut erreichen. Alternativ nutzen Sie eine Stehlampe, die neben dem Schreibtisch steht und genug Licht liefert. Auch LED-Leisten, die direkt an der Wand hinter dem Schreibtisch angebracht sind, leisten gute Dienste. Wichtig aber auch hier wieder: Passen Sie auf, dass die Leiste Sie nicht blendet.
Wie viel direktes Licht gewünscht ist, hängt vom persönlichen Geschmack ab. "Viel hilft viel" stimmt nicht immer, denn zu viel Licht kann wiederum störend wirken. Besser ist dann der Griff zu indirektem Licht.
Vorteile von indirektem Licht
Indirektes Licht kann sowohl natürliches als auch künstliches Tageslicht sein. Es bezeichnet alle Lichtquellen, die nicht direkt auf den Schreibtisch gerichtet sind. Beispielsweise könnten Sie eine Stehleuchte in einer anderen Ecke des Raumes aufstellen, deren Licht dann die Decke flutet und wieder zurück auf den Schreibtisch reflektiert wird. Indirektes Licht hat mehrere positive Eigenschaften:
- Es eliminiert harte Schatten, die von direktem Licht geworfen werden. Indirektes Licht ist weich und lässt zu starke Kontraste zwischen hellen und dunklen Bereichen auf Ihrem Schreibtisch verschwinden.
- Es sorgt für eine gleichmäßige Beleuchtung überall im Raum. Sie haben also keine Lichtoase am Schreibtisch, während der Rest des Raumes dunkel ist, sondern überall das Gefühl, dass Sie gerade in einem tageslichtgefluteten Raum sitzen und arbeiten.
- Durch stromsparende LED-Leuchten müssen Sie sich außerdem keine Gedanken darüber machen, dass das indirekte Licht eventuell zu teuer wird. Die Kosten sind im Vergleich zu dem, was Sie am Schreibtisch erwirtschaften können, auf jeden Fall gering.
Fazit: besser arbeiten dank Tageslicht
Im Büro sorgt der Arbeitgeber in der Regel für die richtigen Bedingungen. Zu Hause müssen Sie das allerdings selbst machen - und das Licht ist ein guter erster Ansatzpunkt. Natürliches Tageslicht der Sonne wird am besten mit künstlichen Tageslichtleuchten kombiniert. Das steigert Ihre Produktivität und beugt voreiliger Müdigkeit an langen Arbeitstagen vor.